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Die N-ERGIE Netz GmbH plant, ihre Hochspannungsleitung (110 Kilovolt) zwischen Weißenburg und Preith im Landkreis Eichstätt bis 2028 zu erneuern und zu verstärken – ein wichtiger Beitrag für die Energiewende in der Region. Für den ersten Bauabschnitt zwischen Hattenhofen und Raitenbuch hat die Regierung von Mittelfranken nun das notwendige Planfeststellungsverfahren gestartet.

Die Bauarbeiten sollen 2026 beginnen. Auf der rund 17 Kilometer langen Strecke zwischen Hattenhofen und Raitenbuch wird die N-ERGIE Netz GmbH 87 Strommasten erneuern. Grundsätzlich ist vorgesehen, für den Verlauf der neuen Leitung die bestehende Trassenführung zu nutzen.

Energiewende erfordert höhere Übertragungsleistung

Der geplante Ersatzneubau ist Folge des dynamischen Wachstums bei den Erneuerbaren. Bereits heute übersteigen die stetig wachsenden Mengen regenerativ erzeugter Energie zeitweise den Strombedarf in der Region und die Kapazitäten des Stromverteilnetzes. Um mehr erneuerbaren Strom aufnehmen und bis in das vorgelagerte Netz transportieren zu können, ist ein deutlicher Ausbau des Verteilnetzes notwendig.

Die 1954 errichtete Leitung verläuft über 28 Kilometer vom Weißenburger Ortsteil Hattenhof in südöstlicher Richtung bis zum Umspannwerk Preith (nördlich von Eichstätt). Die Übertragungsleistung der Leitung soll deutlich erhöht werden, damit künftig die sechsfache Strommenge fließen kann. Um das zusätzliche Gewicht der Leiterseile tragen zu können, müssen auf der gesamten Strecke auch die 140 Strommasten ausgetauscht werden. Die neuen Freileitungsmasten werden an den bisherigen Standorten aufgestellt und sind mit zusätzlichen zwei bis drei Metern lediglich leicht höher als die bisherigen Modelle.

Öffentliche Auslegung der Pläne

In Absprache mit den Regierungen von Mittelfranken und Oberbayern, die für die Durchführung der Verfahren zuständig sind, wurde das Bauvorhaben der N-ERGIE Netz GmbH in zwei Abschnitte mit jeweils eigenem Planfeststellungsverfahren untergliedert. Zu den Vorgaben gehört auch, die Pläne öffentlich auszulegen.

Für den ersten Bauabschnitt zwischen Hattenhof und Raitenbuch, der Flächen in den Kommunen Weißenburg, Höttingen, Ellingen, Burgsalach und Raitenbuch betrifft, sind die Pläne nun veröffentlicht. Unter folgendem Link haben alle Bürger*innen die Möglichkeit, sich zu informieren. Bis zum 26. Februar 2025 können darüber hinaus Stellungnahmen zum Bauprojekt eingereicht werden.

https://www.regierung.mittelfranken.bayern.de/service/planfeststellung/unterlagen/pls_to14/index.html

Bevor die N-ERGIE Netz GmbH das notwendige Planfeststellungsverfahren bei der Regierung von Mittelfranken eingeleitet hat, hat sie Gespräche mit allen Kommunen geführt und Grundstückseigentümer*innen informiert, die von der Trassenführung betroffen sind.

Stromnetz umfasst 29.000 Kilometer

Das Stromnetz der N-ERGIE Netz GmbH umfasst Hoch-, Mittel- und Niederspannungsleitungen und ist rund 29.000 Kilometer lang. Es erstreckt sich vom Würzburger Umland im Norden bis Eichstätt im Süden, sowie von Weikersheim im Westen bis nach Sulzbach-Rosenberg im Osten.

Die N-ERGIE Netz GmbH investiert in ihr Stromverteilnetz und sorgt auch in der Gemeinde Happurg für künftige Bedarfe vor. Neben der Erweiterung von Mittel- und Hochspannungs-Schaltanlagen soll eine 20-kV-Freileitung im Ortsgebiet zum Teil unter der Erde neu verlegt werden.

Die Pläne wurden dem Gemeinderat von Happurg in seiner Sitzung am 22. Januar 2025 vorgestellt, insbesondere der Bau eines neuen 20-kV-Schalthauses an der Kreuzung Staatstraße 2236 und Bergstraße. Die Arbeiten sollen noch im Frühjahr beginnen. Die bestehende, in die Jahre gekommene Schaltanlage befindet sich innerhalb des Pumpspeicherkraftwerks. Der Neubau außerhalb des Kraftwerksgeländes ist aus Platzgründen notwendig und bietet weitere Vorteile.

Neue Mittel- und Hochspannungsleitungen – erweitertes Umspannwerk

Im nächsten Schritt plant die N-ERGIE Netz GmbH die bestehende 20-kV-Doppelfreileitung zwischen Happurg und Hohenstadt neu zu verlegen – zum Teil durch Erdkabel. Parallel werden zwei Ortsnetzstationen erneuert. Die Detailplanung läuft in enger Abstimmung mit der Gemeinde.

Zudem ist aufgrund der rekordmäßig steigenden Zahl an regenerativen Erzeugungsanlagen in der Region die Erweiterung der 110-kV-Schaltanage in Happurg notwendig. Diese Maßnahme wird aufgrund der geplanten Wiederinbetriebnahme des Pumpspeicherkraftwerks durch Uniper zeitlich priorisiert. Anschließend folgen voraussichtlich ab 2026 weitere Investitionen in die Anbindung und Verstärkung der 110-kV-Leitung.

Herausforderung für das Stromverteilnetz

Ein leistungsfähiges Stromnetz ist die Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende. Die N-ERGIE Netz GmbH wird deshalb in den kommenden Jahren beispielsweise bestehende Hochspannungsleitungen verstärken und zahlreiche neue Umspannwerke errichten. Allein bis 2030 plant die N-ERGIE Netz GmbH mit Investitionen von rund 1,3 Milliarden Euro in ihr Stromnetz.

Im vergangenen Jahr hat die regenerative Erzeugung durch Photovoltaik (PV) in Deutschland einen neuen Rekord aufgestellt: Insgesamt wurden PV-Anlagen mit einer maximalen Leistung von 16 Gigawatt (GW) neu installiert, etwa zwei Drittel davon auf Hausdächern. Die installierte PV-Leistung stieg damit bundesweit auf über 100 GW.

Diese Entwicklung spiegelt sich im Netzgebiet der N-ERGIE deutlich wider: Gut 17.000 Anlagen mit einer Spitzenleistung von 417 Megawatt (MW) gingen 2024 ans Netz. Damit wurde die Leistungssteigerung aus dem Rekordjahr 2023 noch einmal deutlich übertroffen (2023: + 318 MW). Die installierte Leistung aus Photovoltaik erhöhte sich im Netzgebiet um 16 Prozent auf fast 3 GW. Bei einer Gesamt-Leistung der erneuerbaren Energien von rund 4 GW, liegt der Anteil von Photovoltaik damit mittlerweile bei 73 Prozent.

Solar-Boom stellt Stromverteilnetz vor enorme Herausforderung

Zum Vergleich: Industrie, Gewerbe sowie alle privaten Haushalte benötigen im Netzgebiet der N-ERGIE zusammengenommen maximal etwa 1.100 MW für ihre Stromversorgung. Immer häufiger wird der Strombedarf demzufolge komplett aus erneuerbaren Energien gedeckt. Immer häufiger wird jedoch auch deutlich mehr Strom erzeugt, als nachgefragt wird – hauptsächlich bei Sonnenschein. Insbesondere wenn weniger Strom verbraucht wird, wie beispielsweise an einem Oster- oder Pfingstwochenende, wird aus Erneuerbaren zeitweise ein Vielfaches des regional benötigten Stroms erzeugt.

Das Stromverteilnetz wird durch diese Erzeugungsspitzen enorm beansprucht. Um eine Überlastung zu vermeiden und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, müssen beispielsweise große Solarparks zunehmend abgeregelt werden. Eine immer schwierigere Herausforderung stellen in diesem Zusammenhang die zahllosen PV-Dachanlagen im Netzgebiet dar, die aufgrund fehlender Eingriffsmöglichkeiten unbeschränkt Strom ins Netz einspeisen.

Netzausbauplan: Rund 100 Maßnahmen im Netzgebiet bis 2028

Für den Abtransport der vor Ort nicht benötigten Strommengen müssen die Kapazitäten im Stromverteilnetz massiv ausgebaut werden. Die N-ERGIE Netz GmbH wird deshalb in den kommenden Jahren beispielsweise bestehende Hochspannungs-leitungen verstärken und neue Umspannwerke errichten. Allein bis 2030 plant die N-ERGIE Netz GmbH mit Investitionen von rund 1,3 Milliarden Euro in ihr Stromnetz.

Die Maßnahmen sind im 2024 veröffentlichten Netzausbauplan dokumentiert. Bis 2028 sind rund 100 Baumaßnahmen vermerkt, die das Stromnetz substanziell stärken sollen. Eine entscheidende Rolle spielt dabei auch eine verstärkte Verbindung zum Höchstspannungsnetz. Der Übertragungsnetzbetreiber TenneT plant hierzu neue Netzkuppelstellen, welche jedoch erst langfristig zur Verfügung stehen.

Netzausbau ist nicht die einzige Antwort auf die Energiewende

Aus Sicht der N-ERGIE Netz GmbH sind für das Gelingen der Energiewende zusätzliche Maßnahmen zum Netzausbau notwendig. Hierzu gehören vorrangig Speichermöglichkeiten, etwa in Form von netzdienlichen Batteriespeichern sowie im Süden Deutschlands ein besseres Verhältnis zwischen Windkraft und Solaranlagen. Auch eine netzorientierte Steuerung von PV-Dachanlagen, wie sie aktuell im Gesetzgebungsprozess diskutiert wird, ist aus Sicht der N-ERGIE Netz GmbH unumgänglich.

Das Stromnetz der N-ERGIE Netz GmbH deckt weite Teile Mittelfrankens ab und geht in die angrenzenden Regierungsbezirke über. Es erstreckt sich vom Würzburger Umland im Norden bis Eichstätt im Süden, sowie von Weikersheim im Westen bis nach Sulzbach-Rosenberg im Osten. Die Hoch-, Mittel- und Niederspannungsleitungen sind insgesamt rund 29.000 Kilometer lang.